Was ist eine Schlafregression?

Gerade als du dachtest, dass du alles im Griff hast, klappt auf einmal gar nichts mehr. Das Mittagsschläfchen wird zum Albtraum, dein Baby, das vorher wie ein Engel schlief, ist nun ein wahrer Nachtschwärmer. Kein Grund zur Panik! Es könnte sich um eine sogenannte Schlafregression handeln. Eine ganz natürliche Veränderung im Schlafverhalten deines Kindes, die in der Regel mit Meilensteinen in seiner geistigen Entwicklung zusammenhängt.

Schlafregression: Ein Schritt vor, zwei Schritte zurück…

Die Schlafregression ist also eine GUTE SACHE. Die Bezeichnung klingt nach einem Rückschritt, aber in Wirklichkeit geht es um große Schritte deines Babys nach vorne. Schlafregression gehört einfach zum Aufwachsen dazu. Sei nicht beunruhigt oder besorgt! Du hast zwar nicht zur Veränderung beigetragen, aber du kannst trotzdem etwas unternehmen, damit du leichter damit zurechtkommst. Weiterlesen!

Was ist eine Schlafregression?

Wie du bestimmt nur allzu gut weißt, gibt es so viele Möglichkeiten, den Schlaf deines Kindes zu beeinträchtigen. Die Zeitumstellung im Sommer, ein Sonnenstrahl durchs Fenster, wärmeres Wetter, Hunger, Zahnen, Husten und Erkältungen, Koliken, Reflux... Das alles kann zu unruhigen Tagen und schlaflosen Nächten führen. Es lohnt sich immer, alle diese Faktoren zu überprüfen, nur für den Fall, dass es sich doch um ein leicht zu behebendes Problem handelt.

Bei der Schlafregression ist es anders. Die tritt unabhängig davon auf, wie gut es deinem Baby geht und wie gut dein Schlaftraining bislang funktioniert hat. Die gute Nachricht ist, dass die meisten Schlafregressionen mit der Zeit von selbst wieder vorbeigehen. Es kann eine Woche oder ein paar Monate dauern. Einfach die Ruhe bewahren, denn Kontinuität und Festhalten an deinen Routinen sind der Schlüssel, um diese schwierige Zeit zu überstehen!

Woher weißt du, ob es eine Schlafregression ist?

Das wichtigste Anzeichen für eine Schlafregression ist eine gravierende Veränderung des Schlafverhaltens. Zeichen dafür sind:

  • Die Nickerchen bei Tage werden kürzer

  • Häufigeres Aufwachen in der Nacht

  • Übermüdung durch Schlafmangel

  • Es ist schwieriger, dein Kind tagsüber und abends zum Schlafen zu bewegen

  • Es schläft nicht so leicht wieder ein, wenn es zwischendurch aufwacht

  • Es ist grundlos knatschig

Wenn du alle möglichen äußeren Faktoren ausgeschlossen hast, z.B. ob es zu hell oder zu kalt ist, und dich vergewissert hast, dass dein Kind nicht hungrig, krank oder durchnässt ist, dann könnte es durchaus der Beginn einer Schlafregression sein.

Wann kommt es zu Schlafregressionen?

Säuglinge und Kleinkinder können jederzeit eine Schlafregression durchlaufen. Sie sind in der Regel mit wesentlichen Entwicklungsphasen des Hirns verbunden und nicht mit körperlichen Veränderungen wie bei Wachstumsschüben – obwohl auch diese den Schlaf beeinflussen können. Es gibt eine Reihe von allgemein anerkannten Lebensphasen, in denen dein Kleinkind eine Schlafregression durchlaufen kann. Der genaue Zeitpunkt kann dabei variieren. Schließlich sind alle Babys kleine Individuen und folgen ihrem eigenen Zeitplan. Und nicht jedes Baby wird in jeder dieser Phasen eine Schlafregression durchlaufen.

Schlafregression des Babys in der 8. Woche

Neugeborene kommen herrlich schläfrig auf die Welt, gewappnet mit mütterlichem Melatonin. Dieses Schlafhormon wirkt, sobald es dunkel wird, und hilft uns allen, unseren zirkadianen Rhythmus und unser Schlafverhalten zu steuern.

Wenn dieser mütterliche Melatoninvorrat nach den ersten Wochen zur Neige geht, hast du es unter Umständen plötzlich mit einem sehr wachen Baby zu tun! Wenn dein Baby tagsüber immer wieder kurze Nickerchen macht und nachts nicht gut schläft, kann das so weitergehen, bis es nach etwa einem Monat beginnt, selbst Melatonin zu produzieren.

Was ist zu tun?

Verdunkelungsrollos können Babys dabei helfen, eine Assoziation zwischen Dunkelheit und Schlaf herzustellen und ein gutes nächtliches Schlafverhalten zu entwickeln. Auch eine Optimierung der Schlafenszeiten kann ihnen helfen, sich von ihren Schlafgewohnheiten der Neugeborenenzeit zu verabschieden.

Schlafregression des Babys im 4. Monat

Wenn dein Baby etwa 4 Monate alt ist, lernt es, sich auf den Rücken zu drehen. Das ist eine große Veränderung! Es bedeutet, dass es bereit ist, die Welt zu erkunden. Dies ist auch die Zeit, in der dein Baby die größten Veränderungen in seinem Schlafverhalten durchmacht. Es ist tagsüber zunehmend hellwach und wacht nachts alle zwei Stunden auf. Und wenn dein Baby nur einschläft, wenn es gehalten oder gewiegt wird, werdet ihr beide bald übermüdet sein!

Was ist zu tun?

Du kannst das Aufwachen nicht verhindern. Aber du kannst deinem Kind schon helfen, von selbst wieder einzuschlafen. Manche Leute nennen das Schlaftraining, aber es muss kein Trainingslager sein! Lass dein Kind nie lange schreien. Aber manchmal kann es gut sein, eine Weile zu warten, um zu sehen, ob es sich wieder beruhigt. Das ist oft der Fall. Versuche, dein Kind sanft hinzulegen, wenn es schläfrig, aber noch nicht ganz wach ist, und lass es "von selbst" einschlafen. Manche Eltern schwören auf "weißes Rauschen", um ihr Baby (wieder) in den Schlaf zu bringen. Wenn es euch gelingt, von alleine wieder einzuschlafen, ist das ein absoluter Wendepunkt!

Schlafregression des Babys im 9-12. Monat

Im Alter von etwa 9-12 Monaten macht dein Baby den nächsten großen Entwicklungsschritt! Dein Mini-Me beginnt zu begreifen, dass du existierst und dass es dich sehr mag. Und zwar so sehr, dass es unter Trennungsangst leiden könnte, wenn du versuchst, es alleine für ein Schläfchen ins Bett zu legen.

Es macht vielleicht auch große Sprünge in seiner körperlichen Entwicklung. Die Babys sitzen, stehen oder machen sogar ihre ersten Schritte. Und dann das Üben ihrer neuen Fähigkeiten in ihrem Kinderbett. Alles völlig normal. Lass sie einfach in Ruhe und sie werden bald herausfinden, dass sie von ganz alleine wieder einschlafen können.

Was ist zu tun?

Bleib bei deiner Routine für den Morgen- und Nachmittagsschlaf. Bleib in der Nähe, während dein Kind einschläft, und halte viel Augenkontakt. Ja, du bist immer noch da! Lass dich nicht dazu hinreißen, deinem Kind etwas Neues zu geben, das es bisher nicht brauchte, um einzuschlafen – wie eine zusätzliche Mahlzeit oder Kuschelzeit. Jetzt sollte die Fähigkeit, sich selbst zu beruhigen und das Durchschlafen zu etablieren, werden. Und zwar bevor die trotzige Kleinkindphase beginnt!

Schlafregression des Babys im 12-15. Monat

Jetzt könnte die Trennungsangst plötzlich zunehmen. Dein Kleinkind besteht vielleicht darauf, dass es ohne eine letzte Umarmung von dir nicht einschlafen kann. Vielleicht hat es auch gelernt, dass laute Geräusche machen etwas bewirken!

In dieser Phase ist es wichtig, sich klarzumachen, dass mit deinem Kind alles in Ordnung ist, es schreit nur, weil es deine Aufmerksamkeit will. Zu diesem Zeitpunkt sind nächtliche Fläschchen oder Stillzeiten nicht mehr notwendig und dein Kleinkind sollte einen guten, langen nächtlichen Schlaf sowie ein Nickerchen am Tag bekommen. Also durchhalten und sich nicht rumkriegen lassen! Halte an deiner etablierten Routine fest. Es hat schon einmal funktioniert und wird auch wieder funktionieren.

Was ist zu tun?

Mach einfach genau so weiter, wie bisher. Eine kurze Umarmung, wenn es aufwacht, aber ansonsten ist Kontinuität der richtige Weg. Wechsel dich ab bei den Schlafenszeiten deines Kindes – Trennungsangst kann sich verschlimmern, wenn das Kind jeden Abend dasselbe Elternteil erwartet. Reduziere die Zahl der Schläfchen bei Tage auf eines. Das dürfte genug sein und den nächtlichen Schlaf erleichtern. Und vielleicht könnte ein Teddybär, ein Spielzeug oder ein Schmusetuch gerade jetzt den Trost spenden, den es sucht. Und es kann dich möglicherweise auch entlasten!

Schlafregression des Babys im 24. Monat

Gut gemacht! Du hast bis jetzt überlebt, also wirst du überglücklich sein, wenn du hörst, dass dies die letzte Schlafregression ist, die du überstehen musst. Dein Kleinkind ist jetzt zwei Jahre alt. Jetzt testet es sein Unabhängigkeitsgefühl, die Grenzen seines Bettchens und auch deine Grenzen. Es kann sein, dass es nicht schlafen geht, weil es gerade keine Lust dazu hat. Ja, danke auch!

Lass dich nicht dazu verleiten, es in ein größeres Bett umzuziehen. Es ist noch zu früh und es wird nur noch mehr aufstehen, um seine neu gewonnene Freiheit zu genießen. Hör nicht mit dem Mittagsschläfchen auf – bis dein Kleinkind mindestens 10 Tage lang nicht mehr zur gewohnten Zeit eingeschlafen konnte. Sorge dafür, dass das Zimmer deines Kindes stockdunkel ist, um ihm beim Einschlafen zu helfen.

Was ist zu tun?

Bleib ruhig und mach weiter. Fahr mit dem Kinderbett und den Schläfchen fort und halte dich an die Schlafgewohnheiten, die du bereits etabliert hast. Du könntest es mit einem kleinen, schwachen Nachtlicht versuchen, um das Kind zu beruhigen und das Aufwachen interessanter zu gestalten.

Sei vorbereitet

Egal, in welchem Stadium du und dein Kind euch befinden, lege dir eine Schlafplanung zurecht. Du wirst dann viel besser vorbereitet sein, wenn dein Baby Anzeichen für eine Schlafregression zeigt. Etabliere gute Routinen, die für dich und dein Kind funktionieren. So hast du einen Rettungsring, an den du dich klammern kannst, wenn es mit dem Schlaf nicht mehr zu klappen scheint!

Erstelle einen Tagesplan, der das richtige Maß an Wach-, Spiel- und Ruhezeiten enthält. Du möchtest nicht, dass dein Baby übermüdet und unruhig ist. Und auch nicht, dass es bereits zu sehr ausgeruht ist, wenn die Zeit zum Schlafen gekommen ist.

Ruhige Bettzeiten

Sanftes Licht, Ruhe und mindestens eine Stunde vor dem Schlafengehen keine Bildschirme mehr. Ein entspannendes Bad, das Vorlesen einer Geschichte oder sanfte Musik können helfen, die Schlafenszeit einzuläuten. Lege dein Baby ins Bett, wenn es schläfrig, aber noch immer wach ist, um die Fähigkeit der Selbstberuhigung zu fördern.

Schaffe die richtige Schlafumgebung

Sorge dafür, dass das Zimmer deines Babys eine angenehme Schlaftemperatur hat – ideal sind etwa 18ºC. Verdunkle das Zimmer, damit dein Kind besser einschlafen kann und am Morgen länger schläft.

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Zwei Schritte vor...

Vergiss nicht, dass Schlafstörungen Teil der normalen Entwicklung deines Babys sind. Es ist ein Zeichen dafür, dass dein Baby kleine Schritte vorwärts macht und neue Dinge über sich selbst und die große weite Welt entdeckt, in die es katapultiert wurde. Es gibt so viel zu lernen, so viel zu verarbeiten, dass es kein Wunder ist, dass es nicht mehr wie früher schläft. Aber du wirst es schließlich gemeinsam schaffen. Bleib einfach dran, halte an deinen Routinen fest und alles wird im Handumdrehen wieder normal sein!

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