Gastblog von Schlafexpertin Lise Dullaerts von @debabyslaapcoach
Zunächst sei erwähnt, dass jedes Baby einzigartig ist und seine ganz individuellen Erfahrungen macht. Für viele Eltern und Babys ist ein Baby- oder Gitterbett der ideale Schlafplatz. Für andere Familien eignet es sich nur für kurze Zeit oder vielleicht auch gar nicht. Aber keine Sorge: Es gibt noch andere Möglichkeiten, die dein Kleines vielleicht besser schlafen lassen. Für jede Lösung gibt es Vor- und Nachteile, die wir in diesem Beitrag für dich aufgeschlüsselt haben.
Die verschiedenen Betten im Vergleich
BABY-/GITTERBETT
Die wohl bekannteste Schlafstätte für Babys ist das Babybett oder Gitterbett. Viele Eltern gehen daher zunächst davon aus, dass ihr Kind irgendwann in einem solchen Bett schlafen wird.
Vorteile eines Babybetts/Gitterbetts
- Sicher
In einem Baby- oder Gitterbett schläft dein Baby absolut sicher. Die Gitterstäbe an den Seiten sorgen dafür, dass es im Schlaf nicht aus dem Bett fällt. - Bequem
Ein Baby- oder Gitterbett mit einer festen Matratze und einem gut sitzenden Spannbettlaken ist eine bequeme Liegefläche für dein Baby. - Fördert die Entwicklung einer Schlafroutine
Wenn dein Kind immer im selben Bett schläft, lernt es, das Babybett mit Schlafen zu assoziieren. Diese Assoziation fördert die Entwicklung einer Schlafroutine, sodass das Einschlafen und Durchschlafen leichter fällt. - Geringeres Risiko für plötzlichen Kindstod
Wenn du die Regeln für sicheres Schlafen beachtest, kannst du das Risiko für plötzlichen Kindstod reduzieren.
Nachteile eines Babybetts/Gitterbetts
- Einige Kinder können nach dem Wechsel ins Babybett plötzlich nicht mehr so gut alleine einschlafen. Auch kann es die Autonomie des Kindes beeinträchtigen. Das Kind ist grundsätzlich auf die Eltern angewiesen, um in das Bett oder aus dem Bett zu kommen. Folglich kann ein Kleinkind mit zunehmendem Autonomiebedürfnis, ein Baby, das bisher immer bei den Eltern geschlafen hat, oder ein Kind, das Schwierigkeiten mit der Selbstregulation hat, diese physische Barriere als frustrierend empfinden. Dies kann das Kind davon abhalten, zur Ruhe zu kommen und einzuschlafen.
BODENBETT
Bis vor wenigen Jahren waren Bodenbetten noch relativ unbekannt. Mittlerweile erfreuen sie sich immer größerer Beliebtheit. Ein „Montessori“-Bodenbett ist ein Konzept, das sich von Maria Montessoris Erziehungsphilosophie ableitet, die Unabhängigkeit, Bewegungsfreiheit und eine auf das Kind ausgerichtete Umgebung in den Mittelpunkt stellt. Ein Bodenbett ist eine bodennahe Konstruktion ohne das Untergestell eines Beistell- oder Babybetts.
Die Idee hinter dem Bodenbett rührt daher, dass Babybetten in erster Linie für die Eltern und nicht für das Kind entwickelt wurden. In einem Babybett hat das Kind keine Freiheiten oder Unabhängigkeit, was die autonome Entwicklung des Kindes beeinträchtigen kann.
Vorteile eines Bodenbetts
- Bewegungsfreiheit
Bodenbetten ermöglichen es dem Kind, selbstständig hinein- und hinauszusteigen, was die Unabhängigkeit und die Entdeckungsfreude fördert. Die Kleinen können grobmotorische Fähigkeiten wie Krabbeln und Umdrehen trainieren, ohne von Gitterstäben in ihrer Bewegung eingeschränkt zu werden. - Einfacher Zugang
Da sich das Bodenbett, wie der Name schon sagt, auf Bodenhöhe befindet, kann das Kind allein ins Bett gehen oder das Bett verlassen. Dies fördert die Selbstständigkeit und gestattet es den Kleinen, eigene Entscheidungen über ihre Schlafroutine zu treffen. - Unabhängiges Schlafen
Die Montessori-Philosophie bestärkt Kinder darin, gesunde Schlafgewohnheiten zu entwickeln und die Selbstregulation zu lernen. Mit einem Bodenbett haben Kinder die Freiheit zu entscheiden, wann sie schlafen oder wach sein möchten. So können sie ihr eigenes natürliches Schlafmuster entwickeln.
Nachteile eines Bodenbetts
- Wechsel vom Beistellbett oder aus einem Babybett
Der Übergang vom Beistellbett oder Babybett zum Bodenbett ist ein großer Schritt. Der Wechsel in ein Bodenbett ist erst dann zu empfehlen, wenn das Kind sich in seiner Schlafumgebung sicher bewegen kann. Dieser Zeitpunkt ist von Kind zu Kind unterschiedlich. - Sicherheit
Obwohl Bodenbetten (bei richtigem Gebrauch) sicher sind, müssen gewisse Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden, um Verletzungen zu vermeiden. Der Schlafbereich sollte demnach frei von Gefahren und das Zimmer kindersicher sein.
Es mag überraschend klingen, aber Bodenbetten können schon von Geburt an verwendet werden! Einige Familien lassen ihr Neugeborenes in einem Bodenbett anstatt in einem traditionellen Beistell- oder Babybett schlafen. Allerdings muss betont werden, dass diese Praxis besondere Überlegungen und Vorsichtsmaßnahmen erfordert. Ausführliche Informationen hierzu bekommst du von deinem Kinderarzt oder von Fachleuten, die mit den Montessori-Prinzipien vertraut sind.
KINDERBETT
Ein Kinderbett ist praktisch ein Übergangsbett zwischen Baby- bzw. Gitterbett und einem großen Bett. Es sieht eigentlich aus wie ein ganz normales Bett, ist jedoch kleiner – meist 70 x 140/150/160 cm.
Ein Kinderbett wird meistens angeschafft, wenn das Kind zu groß für das Babybett geworden ist oder immer wieder versucht herauszuklettern. Der Wechsel ins Kinderbett ist frühestens im Alter von 2,5 bis 3 Jahren zu empfehlen.
Vorteile eines Kinderbetts
- Wie beim Bodenbett können Kinder eigenständig ins Bett gehen oder das Bett verlassen, was sie in ihrer Unabhängigkeit unterstützt.
- Die Abmessungen sind an die Körpergröße angepasst, sodass sich das Kind in seinem Bett sicher fühlt.
Nachteile eines Kinderbetts
- Da das Kind irgendwann aus dem Bett herauswächst, will diese Anschaffung gut überlegt sein.
- Einige Kinderbetten sind auch zu hoch, sodass für kleinere Kinder Sturzgefahr besteht. Hier können ein Geländer oder Rausfallschutz hilfreich sein.
- Da das Kind eigenständig aus dem Bett steigen kann, sollte das Zimmer kindersicher sein!
Und in welchem Alter können Kinder ins Kinderbett umziehen? Der beste Zeitpunkt hängt von der individuellen Entwicklung der motorischen Fähigkeiten ab. Das Kind sollte in der Lage sein, ins Bett hinein- und wieder hinauszusteigen, ohne sich zu verletzen. Wenn dein Kleines schon versucht, aus dem Gitterbett herauszuklettern, sollte aus Sicherheitsgründen der Wechsel in ein Kinderbett erwogen werden.
ZUSÄTZLICHE MATRATZE
Die letzte mögliche Option ist eine zusätzliche Matratze auf dem Boden im Elternschlafzimmer. Sollte das Kind nachts wach werden und nicht mehr einschlafen können, kann es auf der Matratze neben dem Elternbett weiterschlafen. Hier können verschiedene Methoden angewendet werden.
Meine persönliche Regel lautet: Mein Kind darf auf der zusätzlichen Matratze schlafen, wenn es die Eltern und die anderen Geschwister nachts nicht aufweckt, sondern sich einfach leise hinlegt. Wenn das für euch nicht funktioniert, empfehle ich, das Kind wieder in sein Zimmer zu bringen und so lange dort zu bleiben, bis es wieder eingeschlafen ist. Dies ist keinesfalls als Bestrafung, sondern als unterstützende Begleitung zu verstehen! Macht das Kind Lärm, weckt es damit die Eltern und/oder ein jüngeres Geschwisterkind, das vielleicht noch bei den Eltern schläft. Dies ist ein Zeichen dafür, dass das Kind noch Unterstützung benötigt. Und die kannst du ihm im eigenen Kinderzimmer viel besser geben.
Welches Bett darf‘s denn nun sein? Du entscheidest!
Überlege, womit du dich am wohlsten fühlst, wenn du dich für eine Schlaflösung für dein Baby entscheidest. Einige Eltern wählen zunächst ein herkömmliches Babybett und wechseln später zu einem Bodenbett. Andere bevorzugen Co-Sleeping und später ein Babybett.
Du findest an der Montessori-Methode Gefallen? Sprich mit einem Kinderarzt oder anderen Experten, die sich mit den Montessori-Prinzipien auskennen, damit du von Geburt an eine angemessene Anleitung und Unterstützung erhältst.
Für die allermeisten Betten bieten wir 3D-Matratzenschoner und sogar passende Matratzen an. Schau mal hier vorbei und sieh dir unsere Kollektion an!